Brennwerttechnik- eine intelligente und wirtschaftliche Lösung für Heizsysteme

Moderne Brennwerttechnik zeichnet sich durch eine maximale und höchst effiziente Nutzung der Energie aus, was den Häuslebauer und Eigentümer gleichermaßen erfreut, da er dank dieser Technik bis zu 10% an Energieersparnis und somit Kostenersparnis genießen kann. Zur Nutzung der Brennwerttechnik, ist auch die Verwendung eines Edelstahlschornsteins möglich, jedoch wird dieser beim Einsatz der modernen Technik richtig auf die Probe gestellt, da es hierbei zur vermehrten Kondenswasserbildung kommt.

 

brennwerttechnik-sparschwein-blog_sf

Beim Erwerb eines passenden Schornsteins sollte deswegen darauf geachtet werden, dass dieser für den feuchten Betrieb geeignet ist und aus feuchteunempfindlichen, strapazierfähigen Materialien bestehen. Oftmals finden sich diese Eigenschaften in der Bezeichnung des Edelstahlschornsteins wieder und werden meistens mit DW-FU oder EW-FU gekennzeichnet.


Falls es dennoch diesbezüglich zu Unsicherheiten seitens des Kunden kommen sollte, können diese in einem Beratungsgespräch mit einem kompetenten Schornsteinfeger oder Fachhändler geklärt werden. Ersterer kann gegebenenfalls auch über weitere Vorschriften und Richtlinien Auskunft erteilen, welche für die Erteilung des Feuerstättenbescheids entscheidend sind. Egal ob sich der Kunde nun für einen doppelwandigen oder einwandigen Schornstein entscheidet, wichtig hierbei ist dessen Feuchte-und Säureresistenz und ein das Vorhandensein eines Kondensatablaufes, da die durch den Schornstein durchlaufene Abwärme relativ feucht ist.

 

Besonderheiten und Vorteile der Brennwerttechnik

brennwerttechnik-energielabel-mit-haus-blog_sfDie moderne Brennwerttechnik macht sich die elementaren Gesetze der Physik zu Nutze und macht Gebrauch von der bei der Verbrennung entstehenden Kondensationswärme. Somit kann ein Brennwertkessel den Energiegehalt, sprich den Brennwert, eines Brennstoffes nahezu vollständig nutzen und seinen Wirkungsgrad erheblich erhöhen. Doch was genau ist ein Brennwertkessel? Laut Artikel 1 des Bauproduktengesetzes (BauPGHeizkesselV) ist ein "Brennwertkessel ein Heizkessel, der für die Kondensation eines Großteils des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes konstruiert ist." Bei der Verbrennung von Brennstoffen, wie Heizöl oder Erdgas, entstehen unterschiedliche Substanzen, die zu Wasserdampf kondensieren. Elementarer Bestandteil dieser Technologie sind somit die Wasserstoffatome des Kohlenwasserstoffes, die bei dem Verbrennungsvorgang mit Sauerstoff zu H2O reagieren. Das dadurch entstandene Wasser liegt dampfförmig in dem Abgas vor und würde bei einem normalen Brennkessel einfach durch den Schornstein abtransportiert werden und die Kondensationswärme ungenutzt entweichen lassen. Bei einem Brennwertkessel hingegen werden die Abgase und der darin enthaltene Wasserdampf unter seinen Taupunkt abgekühlt, so dass flüssiges Kondensat entstehen kann. Bei diesem chemischen Umwandlungsprozess wird Energie und somit zusätzliche Wärme freigesetzt, welche dem Heizsystem wieder zugeführt wird. Genau aufgrund dieser technischen Besonderheit muss der Brennwertschornstein nicht nur feuchteunempfindlich sein, sondern auch beständig gegenüber Rußbrand. 

 

brennwerttechnik-feuchteunempfindlichkeit-blog_sf-jpgAuf eine weitere nicht unwesentliche Besonderheit des Brennwertkessels muss ebenfalls geachtet werden. Zum einen weisen die dadurch entstandenen Abgase eine niedrigere Temperatur auf als die des herkömmlichen Heizkessels, weswegen oftmals die Thermik außer Kraft gesetzt werden kann. Hierzu muss auf eine ordentliche Abgasführung geachtet werden. Um diesem Problem entgegen zu wirken, ist eine Abgasführung mit Überdruck besonders gut geeignet, dadurch können mit Hilfe von Gebläsen die Abgase durch an den Kessel angeschlossene Rohre an die Luft befördert werden. Auch bei der Wahl von Rohrleitungen für die Abführung eines Brennwertkessels sollte unbedingt auf die Feuchteunempfindlichkeit dieser geachtet werden, da aufgrund geringerer Abgastemperaturen es zu Restfeuchtigkeit in den Rohren selbst kommen kann. Dies kann zur Folge haben, dass, sollten die Abgasrohre nicht darauf ausgelegt sein, es zu Rost und sogar zu Leck-Schäden kommen kann, was sich als sehr gefährlich erweisen kann und unbedingt zu vermeiden ist!

 

Ein essentieller Sicherheitsaspekt gilt sowohl für herkömmliche Heizkessel als auch Brennwertkessel: Die Abführung muss auf derselben Etage vom Aufstellungsort des Kessels erfolgen! Anderenfalls kann der Heizkessel nach Installation nicht vom zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden, denn ohne eine ordnungsgemäße Führung der Abgase kann es zu erhöhter Erstickungs- und Brandgefahr kommen. Weswegen gilt, erst nach einer bauaufsichtlichen Zulassung, durch den Schornsteinfeger und Überprüfung der Feuerwiderstandsklassen des Brennwertkessels (F90/30), darf der Heizkessel in Betrieb genommen werden.

 

Des Weiteren ist anzumerken, da das Kondensat ebenfalls säurehaltig ist, wird der Einsatz hochwertigen, säurebeständigen Edelstahls und gegebenenfalls einer Neutralisationsanlage erforderlich. Grundsätzlich ist für gasbetriebene Anlagen bis zu einer Leistung von weniger als 25 kW keine Neutralisierungsanlage vorgesehen. Wer hingegen mit Öl heizt wird angehalten das Kondensat stets zu neutralisieren.

 

Um die Restwärme aus den Abgasen möglichst effizient zu nutzen, empfiehlt sich ein so genanntes Luft-Abgas-System (LAS). Der maßgebliche Vorteil eines LAS ist dessen Integration in bereits bestehende Schornsteinanlagen während einer Modernisierung, hierzu eignen sich Schornsteinsysteme mit der Modellbezeichnung EW-FU. Bei einem Neubau des Schornsteins ist der Einsatz eines LAS selbstverständlich auch möglich. Ob nun eine Sanierung des Heizsystems oder die Neuinstallation eines Heizsystems in Erwägung gezogen werden, sollte unbedingt mit einem Schornsteinfeger Rücksprache gehalten werden. Dieser kann dahingehend Einschätzungen geben, welche Art der Brennwerttechnik für das jeweilige Objekt geeignet ist. Zusätzlich kann er auch die Eigenschaften der Abgasanlage so berechnen, dass diese der DIN EN 13384 Norm entsprechen. Dies ist insoweit unerlässlich, da sonst kein Feuerstättenbescheid ergehen und die Feuerstätte auch nicht in Betrieb genommen werden kann. Zudem kann der Schornsteinfeger weiterhin zusätzliche Informationen hinsichtlich einer Optimierung der Heizungsanlage erteilen, um möglichen Komplikationen vorzubeugen.

 

brennwerttechnik-mischung-blog_sfDie modernen Brennwertgeräte weisen aufgrund ihrer technischen Besonderheiten einen Wirkungsgrad von über 100% auf. Der maximal erreichbare Wirkungsgrad ist stets von dem jeweiligen Brennstoff und dem darin enthaltenen Wasserstoffanteil abhängig. Je größer dieser Anteil, desto größer ist der Wirkungsgrad mittels Brennwerteffekt. Hierbei ermöglicht Erdgas eine Erhöhung des Wirkungsgrades um 11% und Öl um 6%. Durch die Nutzung der Kondensationswärme profitiert der Betreiber einer solchen Brennwertanlage von geringeren Wärmeverlusten sowie einem reduzierten Verbrauch an Brennstoffen und folglich den damit verbundenen Kosteneinsparungen. Doch nicht nur in den Betriebskosten sind Vorteile zu finden. Abgesehen von einem äußerst wirtschaftlichen Betrieb der Heizung, wird auch der Schadstoffausstoß an die Umwelt erheblich vermindert und sorgt für eine geringere Umweltbelastung. Somit zählt nicht nur der Besitzer einer solchen Brennwertanlage zu den klaren Gewinnern, sondern auch die Umwelt.

brennwerttechnik-gruenes-haus-blog_sf-jpg

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.