Schornsteinverlängerung
Schornsteinverlängerungen auch Kaminverlängerungen genannt, dienen zur Erhöhung von gemauerten Schornsteinen. Hierbei wird die Schornsteinverlängerung aus Edelstahl mit dem Einschubstutzen in den Schornstein eingeführt und auf dem Schornsteinkopf verschraubt.
1. Arten von Schornsteinverlängerungen
Es wird grundsätzlich zwischen einwandigen und doppelwandigen Schornsteinverlängerungen unterschieden. Die doppelwandige Ausführung hat im Gegensatz zur einwandigen Variante eine Isolierschicht aus temperaturbeständigem Dämmmaterial. Diese Dämmschicht dient zur Wärmeisolierung des Innenrohres. Dadurch wird das Abgas im Innenrohr vor zu starkem Abkühlen geschützt, um somit den Schornsteinzug zu verbessern bzw. aufrechtzuerhalten. Das ist auch der Grund, weshalb einwandige Schornsteinverlängerungen nur bis zu einer wirksamen Höhe von 500 mm empfohlen werden. Darüber hinaus sollte unbedingt auf eine isolierte Verlängerung gesetzt werden.
2. Einsatzzweck der Schornsteinverlängerung
Kaminerhöhungen können aus verschiedenen Gründen notwendig werden. Am häufigsten sind folgende drei Fälle:
1.) Neue Richtlinien führen dazu, dass der Schornstein in Bezug auf die Nachbarschaft zu niedrig ist. Die vorgeschriebenen Abstände zu Fenstern und Balkonen von Nachbargebäuden haben sich erhöht, was sehr häufig dazu führt, dass seit vielen Jahren bestehende Schornsteine plötzlich erhöht werden müssen.
2.) Ein gemauerter Kaminzug ist in zwei Schächte unterteilt. Der eine ist ein klassischer Abgaszug und der zweite ein Frischluftschacht. Hier besteht die Gefahr, dass über den Frischluftschacht die Abgase aus dem benachbarten Abgasschacht wieder eingezogen werden und somit in den Innenraum gelangen. Dies muss natürlich vermieden werden, da durch das Kohlenmonoxid im Abgas Gefahr für Leib und Leben bestünde. Hier haben sich ebenfalls die Richtlinien geändert, da in den vergangenen Jahren zunehmend Brennwertgeräte mit niedrigen Abgastemperaturen eingesetzt werden. Aufgrund der relativ kühlen Abgastemperaturen ist der Zug im Schornstein äußerst gering. Dadurch wird das Abgas nicht ausreichend stark über den Schornstein hinaus ausgeworfen und kann leichter wieder angesaugt werden. Folglich muss der Höhenunterschied zwischen Abgas- und Frischluftschacht deutlich größer sein als früher bei Festbrennstoffen.
3.) Der Zug im Schornstein reicht nicht aus und muss verstärkt werden. Die günstigste Methode ist es, den Schornsteinzug durch eine Schornsteinverlängerung zu erhöhen. Dies kann sehr oft zur gewünschten Zugverbesserung beitragen und somit einen teuren Rauchsauger unnötig machen.
3. Komponenten der Schornsteinverlängerung
Die Schornsteinverlängerung besteht aus dem Einschub, der Montageplatte und des eigentlichen Verlängerungsrohres. Optional können noch eine Reinigungsöffnung sowie ein Regenhut dazukommen. Bei den einwandigen Schornsteinverlängerungen sind diese Komponenten fest miteinander verschweißt. In der doppelwandigen Ausführung werden die einzelnen Komponenten als gesonderte Bauteile geliefert und anschließend bei der Montage einfach zusammengesteckt und per Spannschellen fest verbunden.
3.1. Der Einschub
Der Einschub muss nach Maß passend für den zu verlängernden Schornstein gefertigt werden. Wenn der Schornsteinschacht beispielsweise ein eckiges Innenprofi aufweist (üblicherweise bei gemauerten Schornsteinen), dann muss auch der Einschub entsprechend gefertigt sein. Dadurch werden Stauungen im Schornstein vermieden und das Abgas kann korrekt ausgeleitet werden.
3.2 Die Montageplatte
Die Montageplatte ist mit dem Einschub immer fest verbunden. Diese viereckige Platte weist jeweils in den Ecken eine Bohrung auf. Diese dient dazu, die Schornsteinverlängerung fest mit dem Schornsteinkopf zu verbinden. Die Verbindung erfolgt in aller Regel mit Schrauben und Dübeln. Die Montageplatte muss dabei in den Abmaßen des Schornsteinkopfs gefertigt werden und sollte diesen vollständig abdecken.
Profi Tip: Zwischen Schornsteinkopf und Montageplatte sollte noch Hochtemperatursilikon (im Baumarkt erhältlich) aufgetragen werden. Dies dichtet einerseits ab und erzeugt andererseits eine dämpfende Schicht. Winde können Vibrationen verursachen, die sich dann in Form von störenden Geräuschen durch das Gebäude tragen. Die Silikonschicht verhindert dies.
3.3 Das Verlängerungsrohr
Dieses Edelstahlrohr erzeugt die eigentliche Funktion der Schornsteinverlängerung. Je nach Auswahl, kann dieses Rohr von 500 mm bis 3000 mm lang sein. Welche Höhe zu wählen ist, erfahren Sie in der Regel von Ihrem Schornsteinfeger. Der Innendurchmesser des Verlängerungsrohres muss so gewählt werden, dass die sich daraus ergebende Fläche in etwa der Fläche der Schornsteinöffnung des zu verlängernden Schornsteins entspricht. Ein einfaches Beispiel: Wenn das Schornsteininnenmaß 200x200mm beträgt, dann muss als Innendurchmesser der Verlängerung ebenfalls mindestens 200mm, besser noch 225mm gewählt werden. Bei einem Maß von 140x200mm, empfiehlt sich ein Innendurchmesser von 180mm.
Den Innendurchmesser können Sie leicht mit folgender Formel selbst bestimmen:
3.4 Die Reinigungsöffnung / Reinigungselement (Optional)
Aufgrund der Vorgaben durch den Schornsteinfeger, kann es notwendig werden, dass Reinigungsöffnungen in den Schornsteinverlängerungen vorgesehen werden müssen. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die Verlängerung höher als 1,5 Meter ist und somit der Schornsteinfeger bei Steildächern nicht mehr ohne weiteres an die Mündung kommt. Somit wäre eine Reinigung von oben unmöglich und muss folglich über eine separate Reinigungsöffnung ermöglicht werden. Reinigungselemente können für einwandige sowie für doppelwandige Verlängerungen bestellt werden.
3.5 Der Regenhut (Optional)
Auf Wunsch kann ein Regenschutz auf die offene Mündung der Schornsteinverlängerung gesetzt werden. Dieser sogenannten Regenhut verhindert weitestgehend das Eindringen von Regenwasser in die Schornsteinverlängerung und somit in den darunter liegenden Schornstein. Dieses Bauteil ist vor allem bei gemauerten Schornsteinen dringend zu empfehlen, da hier die Gefahr der Versottung sehr groß ist. Insbesondere ist das der Fall, wenn ein gemauerter Schornstein in Verbindung mit einem Niedertemperaturkessel, wie einer Brennwerttherme oder einer Pelletheizung verwendet wird. Aufgrund der niedrigen Abgastemperaturen und dem großen Schornsteinvolumen wird im Betrieb oft der so genannte Taupunkt unterschritten. Dadurch kondensieren bestimmte gasförmige Bestandteile im Abgas und schlagen sich als Feuchtigkeit im Schornstein nieder. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, steigt die Gefahr einer Schornsteinversottung stark an. Dies kann zum Totalschaden an Ihrem Schornstein und somit zu einem enormen Schaden an Ihrem Haus führen.